Frühstücken in Essen

Wer am Sonntag frei hat, lässt sich gerne einmal verwöhnen, statt selbst den Frühstückstisch zu decken. Das große Frühstücksangebot in Rüttenscheid sollte es für uns diesmal nicht sein. Wir wollten etwas Neues ausprobieren und begaben uns zum Café Sprenger am Stadtwaldplatz. Im frisch renovierten Ladenlokal herrschte längst geschäftiges Treiben, Mitarbeiter bestückten die bereits gut gefüllten Verkaufstheken mit weiterem Backwerk. Es war fast halb zwölf. Meine Frage nach Frühstück wurde verneint; sonntags gebe es das nicht. Außerdem öffne das Café erst ab 13 Uhr. Schade.

• Neuer Versuch in der Bar S6

  Neuer Versuch in der Bar S6 direkt gegenüber. Zwei Tische im vorderen Bereich waren belegt, ein Gast saß an der Bar. Im Rauch dahinter hantierte die Servicekraft mit Frühstückszutaten. Ihr Rat: Zum Frühstücken in einer Stunde noch einmal wiederkommen (sie war alleine und hatte alle Hände voll zu tun). Wir wollten keine Umstände machen und verließen den Laden in Richtung „Heimliche Liebe“ – da sollte es einen neuen Pächter geben. Frühstück gab es dagegen nicht. „Das Restaurant Zur Platte hält nur übergangsweise den gastronomischen Betrieb aufrecht“, erfahren wir. „Bis irgendwann im Sommer ein neuer Pächter kommt.“ Dann bis irgendwann im Sommer, denken wir, und versuchen es im Fischerhaus am See in Heisingen. Dort hören wir, dass das Buffet (zum Preis von 13,50 Euro pro Person, inkl. einem abgestandenen Sekt) um 13 Uhr abgeräumt würde. „Wird noch nachgelegt?“, wollen wir beim Anblick der arg geplünderten Platten wissen. „Nein.“ – Natürlich nicht.

• Hunger nach Gastfreundschaft

  Bei so viel Gastfreundschaft ist uns der Hunger inzwischen vergangen. Den Wünschen des Gastes offen begegnen, wenn möglich auf sie eingehen oder Alternativen anbieten – an den besuchten Orten konnten wir diesen Service leider nicht finden. Nach 90 Minuten kehrten wir mit Brötchen vom Bäcker und Latte Macchiato vom Autoschalter zurück: an den heimischen Küchentisch.