Idyllisch liegt es auf einer Lichtung im Stadtwald: das Restaurant „Zur Kluse“. Knapp zwei Jahre, nachdem ein Brand das unter Denkmahlschutz stehende Kleinod aus dem 18. Jahrhundert zerstört hatte, feierte Inhaber Matthias Knutzen am 20. August die Neueröffnung. Hier und da hängt noch ein Kabel aus der Wand, die Karte ist ein bedrucktes Blatt und Zahlungen mit EC-Karte brauchen etwas länger – klar, in der Kluse muss sich alles erst noch einspielen .
Obwohl der Parkplatz restlos gefüllt war und die Pkw’s am Rand der Straße parkten, bekamen wir noch einen Platz. Statt im neu geschaffenen, oberen Gastraum fiel die Wahl auf einen Tisch neben dem Eingang. Wir ließen uns in bequeme Clubsitze nieder und erhielten zügig die Karte.
Klingt gut und nach kurzer Wartezeit werden die Gerichte serviert: „Gebratene Kalbsleber mit Schmorzwiebeln, auf Kartoffel-Selleriepüree mit Apfel“ (14,80 Euro) und „Wiener Schnitzel mit gerösteten Kapern, Pommes frites und grünem Salat“ (14,90 Euro). Letzteres schmeckte tadellos, das Schnitzel war tatsächlich Kalbfleisch. Eine schöne Idee: die gerösteten Kapern, die auf diese Weise zubereitet besonders aromatisch schmeckten.
Bei der aufgetürmten Kalbsleber arbeite ich mich von oben nach unten vor. Zartes Fleisch, noch ein wenig rosa im Kern und damit genau so wie es sein sollte. Die ebenso köstlichen Schmorzwiebeln waren leider viel zu schnell aufgegessen. Weniger stimmig dagegen – und eher wie ein verfeinertes Fertigprodukt – schmeckte die Soße.
Wo früher dunkles Holz bei der Einrichtung dominierte und bisweilen drückte, geht es nun einige Nuancen heller zu. Dies und der Einsatz neuer Leuchten und das Platzieren einiger Stehtische gegenüber der Theke lassen das Ambiente jung und zeitgemäß erscheinen. Dabei hat die Kluse ihren Charme keineswegs verloren.
An der Kluse 27b, geöffnet: täglich ab 9 Uhr